Urbaner Klangteppich

Wer kennt sie nicht, die Klänge der Stadt: Baustellengeräusche, Motorenlärm, Vogelgezwitscher und Stimmengewirr. Man könnte sich still mit geschlossenen Augen in die Stadt stellen und nur auf den Klang konzentrieren – man würde noch viel mehr entdecken, um die Stadt zu vermessen. Auch die Wallanlagen haben einen eigenen Klang – zwischen Hochhäusern bricht sich der Schall der Baustellen und manchmal setzen sich die Vögel gegen die Straßenbahn durch. CLUBbleu hat zugehört.

Die Musik, die von den beiden Künstlern daraus entwickelt wurde, verwundert und fasziniert gleichzeitig: Experimentelle, abgehackte Sounds vermischen sich mit elektronischen Rhythmen, aus minimalen Sequenzen der Stadt entstehen neue Klangteppiche. CLUBbleu nennt das Recycling. Recycelt werden Sounds von Orten, die visuell als „Ort“ verstanden werden, auditiv hingegen einen Nicht-Ort darstellen. Eine Beobachtung, die von den beiden Künstlern in Frankfurt während ihrer Field-Recordings häufig gemacht wurde.

Das Ergebnis: Elektro-Noise-Klänge, analoge Synthesizer, Field Recordings und Live-Elektronik verbinden sich in ihrer Musik mit Einflüssen aus elektroakustischer Musik und Elementen aus Electronica, Industrial und Death Metal. Wie das klingen kann?

CLUBbleu sind Julia Mihály und Felix Leuschner – die beiden Künstler haben sich neu niedergelassen im Rhein/Main Gebiet und das Stadtlabor-Projekt von Anfang an begeistert begleitet, uns kräftig beim Crowdfunding unterstützt und  das Gesamtprojekt als Chance für sich begriffen, die Stadt zu entdecken, zu vermessen, anzueignen. Mit ihren einzigartigen, faszinierenden Sound-Komposititionen haben Sie einen eigenen Wallanlagen-Klang geschaffen. Das Konzert am 16.7. wurde nicht zuletzt durch den Visuellen Künstler Tosh Leykum aus Hannover zu einem fesselnden Gesamterlebnis. Vielen Dank!

Wers gerne mag: Hier geht es zur Smartphone-App – für jede der sieben Anlagenabschnitte haben CLUBbleu einen eigenen Sound komponiert. Wer es noch mehr mag, kann die CD „Dark Energy – frankfurt album“ im historischen museum erwerben!

Der Sound von Frankfurt

Wie klingt Frankfurt? Welchen Sound haben die Wallanlagen?

In der Friedberger Anlage überraschen ungewohnte Geräusche die Fußgänger, Radfahrer und Enten. Die Hörstation von CLUBbleu lässt den Sound der Wallanlagen auf neue Weise erklingen. Das Elektonik-Duo sammelt Klänge der Satdt, recycelt sie und arrangiert sie in experimenteller elektronischen Kompositionen neu. Am Mittwoch findet das Live-Konzert von CLUBbleu im historischen museum statt!

CLUBbleu sind Julia Mihály und Felix Leuschner – sie erforschen den Klang von Städten. Nach Augsburg und München haben sie sich nun an die klangliche Vermessung von Frankfurt gemacht. Besonders interessiert die beiden hier, wie sich urbane Plätze zu akustischen Nicht-Orten verwandeln können.

 

Die Wallanlagen waren wichtiger Ausgangspunkt für die urbanen Sounduntersuchungen: Der Grüngürtel zieht sich als ein schmales Band durch die hochtechnisierte Stadt und das maschinell geprägte Klangbild der Stadt bricht immer wieder akustisch in die Parkanlage ein. So kann sich ein Park, der als Raum öffentlicher Naherholung zunächst als Ort eingestuft wird, akustisch gesehen in einen Nicht-Ort verwandeln, indem das Klangbild der Natur von Geräuschen des Auto- und Flugverkehrs überlagert wird.

Unterscheiden muss man zwischen den Aufnahmen und den Kompositionen: Während die Fieldrecordings zeigen, wie gegensätzlich Frankfurts visuelle und klangliche Eindrücke sind, eröffnen die neu arrangierten elektronischen Kompsoitionen einen ganz einzigartigen Frankfurt-Sound, der sich zusammensetzt aus Schallwellen, die sich zwischen Hochhausfassaden brechen, aus Kreissägen und Hammerschlägen, aus Naturaufnahmen, Straßenbahnen, brachialen Explosionsgeräusche und  Unterwasserklängen des Mains.

Neben der Hörstation am Odeon findet sich übrigens in der Smartphone-App für jede Anlage eine eigene Komposition! Das zu diesem Anlass erarbeitete frankfurt album von CLUBbleu gibts im Museumsshop des historischen museums!

Am Mittwoch 16.7. kann im historischen museum frankfurt in entspannter Lounge-Atmosphäre dem Klang von Frankfurt und den Wallanlagen gelauscht werden. Wir freuen uns auf viele Besucher*innen!

CLUBbleu_CD-Release_Stadtlabor Wallanlagen_frankfurt album

 

 

Termin:

Konzert: Sound of Wallanlagen. Dark energy frankfurt album

Mittwoch, 16. Juli 2014, 19 Uhr

Ort: historisches museum frankfurt, Römerberg

Bernusgewölbe mit Lounge und Weinbar

Eintritt: 4€

 

Ausstellungs-App für die Wallanlagen

5,2 km Ausstellungsfläche, 22 Hektar Grün, unendlich viele Zugänge, 24/7 Öffnungszeiten und ein diverses, zufälliges Ausstellungspublikum – fast größenwahnsinnig wirken die Rahmenbedingungen des aktuellen (und kurz vor der Eröffnung stehenden) „Stadtlabor unterwegs“ in den Wallanlagen. Unter dem Titel „park in progress“  nehmen wir die Herausforderung an und stellen der Ausstellung im öffentlichen Raum ein mächtiges Werkzeug zur Seite: die Wallanlagen App.

Zum ersten Mal entwickeln wir im historischen museum frankfurt eine Smartphone-Anwendung, die ähnlich wie die analoge Wanderkarte den Ausstellungsbesuch bereichern soll. Ausgehend von der Frage, wie wir den Ausstellungsbesucher/innen die Orientierung im unübersichtlichen Wallanlagen-„Dschungel“ erleichtern können, entdeckten wir plötzlich immer neue Möglichkeiten. Eine App kann nicht nur den Weg durch die Ausstellung vermittelt. Vielmehr ist sie Träger für mediale Inhalte, die in der öffentlichen Ausstellung nicht gezeigt werden könnten.  Sie ermöglicht uns auch die spielerische Vermittlung von Ausstellungsinhalten. Informationen z.B.  zu Veranstaltungen können aktualisiert angezeigt werden und eine „Share“ Funktion für einschlägige Social Media Plattformen ermöglicht das Teilen von Ausstellungsinhalten und und und… wow, Größenwahnsinn ich hör dir trapsen. Aus dem vielseitigen Sortiment entschieden wir uns für folgende Funktionen:

  • Zum einen bietet die neue App Begleitmaterialien zur Ausstellung: Was ist das überhaupt für ein Ausstellungsprojekt? Wo sind die Beiträge? Welche Veranstaltungen gibt es im Rahmenprogramm?
  • Darüber hinaus informiert die App über die Wallanlagen und ihre Geschichte(n): Was gibt es in den sieben Anlagenabschnitten zu sehen? Wie ist ihre Geschichte? Und welche Geschichten verbinden Frankfurter/innen mit verschiedenen Orten in den Wallanlagen? Kleine, unterhaltsame Audiospuren sind eingebettet.
  • Als Special gibt es ein Spiel zu entdecken: Wo findet sich welches Denkmal? Welche Geschichten stecken dahinter? Wie hat sich das Bild der Anlagen historisch verändert?

Herausgekommen ist ein bunter Mix aus Bildern, Veranstaltungen, Audiobeiträgen, Texten, Kartenansichten, Icons und Share-Buttons, die ganz unterschiedliche Zugänge zur Ausstellung und in die Wallanlagen ermöglichen. Sobald wir die Testphase abgeschlossen haben – unendliches klicken, wischen, korrigieren – wird die App ab dem 12. Mai in den App Stores für Android 4.0 und IOS verfügbar sein. Wir sind voller Vorfreude auf unser „Baby“ und freuen uns über Feedback… gerne hier auf dem Blog!

Zum Download geht es hier entlang!