Stadtlabor Wallanlagen in den Startlöchern

Es kann losgehen mit dem Stadtlabor Wallanlagen! Nach zwei Wochen voller Aufbaugeschichten, gelber Stangen, Betonringen, Gitterkörben und vielen, vielen Sonderlementen, die in den Wallanlagen aufgebaut wurden, stehen sie nun da, die Ausstellungsbeiträge und erfreuen hoffentlich Passant/innen, Flaneure, Radfahrer und alle anderen, die sich in den Wallanlagen aufhalten!

Die gelben Stangen sind nicht zu übersehen und immer wieder bleiben Menschen stehen, um sich die vielen Geschichten am Wegesrand zu erschließen. Hier noch ein paar Impressionen vom Aufbau! Wir freuen uns alle auf die Eröffnung am Sonntag und auf den Sommer in den Wallanlagen! Danke an die Aufbauhelfer unter der Regie von Sabine Gutjahr, exposition GbR: Firma Landau, Firma Types on Foil, Firma Arnold, Firma Sternheimer, Firma BBS Verkehrsspedition, FFR GmbH, Andreas Gundermann und Firma Zimmermann und alle freiwilligen Helfer/innen! It was a pleasure!

Zukunft der Stiftungsförderung?

Projekte wie das „Stadtlabor unterwegs“ sind immer auch abhängig von der Unterstützung verschiedener Förderer (auch wenn ein großer Teil des Projekts von der Stadt Frankfurt finanziert wird).  So haben wir uns beim Wallanlagen Projekt auf neue Art auf die Suche nach Förderung gemacht. Zur Erinnerung: Die Aventis Foundation hat ihre Förderung (die wir bekommen haben!) an das Votum der Crowd geknüpft. Fünf Wochen konnte man via der Online Plattform Startnext „abstimmen“, ob die  Stadtlabor-Ausstellung die Förderung erhält.

Im Januar wurde ins Literaturhaus geladen, um das Projekt auszuwerten und gemeinsam mit Expert/innen zu überlegen, welche Formen für kommende Runden überarbeitet und verbessert werden müssen (ja, wir waren mal wieder Teil eines Pilotprojekts, yeah!). Hier eine kurze Einschätzung: Neben wichtigen technischen Vereinfachungen für die Nutzer auf Online-Ebene waren es vor allem strukturelle Überlegungen, die eine Rolle spielten: Ist es sinnvoll, als Institution an solchen Projekten teilzunehmen oder macht es nicht mehr Sinn, freie Künstler und deren Projekte auf diese Art zu fördern? Große Institutionen haben mit verhältnismäßig weniger Arbeitsaufwand die Möglichkeit, Förderungen zu erhalten. Außerdem: Ist es überhaupt sympathisch und damit langfristig sinnvoll, wenn sich Institutionen wie das historische museum sich auf diese Weise um die Stiftungsförderung bemühen? Was kann also, neben der doch am Ende beachtlichen Summe, ein Mehrwert sein? Es wird wohl die enorm große öffentliche Wahrnehmung sein (die sowohl wohlwollend als auch sehr kritisch ausfiel), sowie die Positionierung auf Online-Plattformen auch im Hinblick auf unsere Zukunft als Stadtmuseum.

Meiner Meinung nach kam aber der Grundgedanke zu kurz: Die Öffentlichkeit kann entscheiden, dass ein Projekt eine Stiftungsförderung erhält. Die Juryfunktion wird damit allen übergeben – die Geldvergabe wird so transparent. Prinzipiell eine demokratische Idee, die aber nicht so recht deutlich wurde. Denn die Kehrseite des demokratischen Ansatzes dabei ist: Die Entscheidung wird an einen Geldbetrag (bei uns ab 5€, im Gegenzug gibt es aber hübsche „Dankeschöns“) geknüpft. Und: Die Öffentlichkeit ist eine Online Öffentlichkeit, auch die ist nun mal begrenzt – nicht zuletzt gibt es gerade beim Stadtlabor immer wieder Teilnehmer/innen, die ganz ohne Internet auskommen und kommunizieren – ja es gibt sie noch, die Menschen ohne Mailadresse oder zumindest großer Scheu vor Online-Anmeldeverfahren.

Die Aventis Foundation wird das Programm fortsetzen, man kann also gespannt sein, wie das Programm in den  kommenden Jahren aussehen wird und was sich – vielleicht auch durch die Evaluation – ändern wird. In der Stiftungsszene wird das Szenario jedenfalls aufmerksam betrachtet, diese Art der Vergabe könnte – als eine möglich Form der Stiftungsförderung – auch in Zukunft noch interessant werden. Stay tuned.

 

 

Stadtlabor unterwegs_Aventis Foundation_Startnext_Auswertung

Stadtlabor unterwegs_Aventis Foundation_Startnext_Auswertung am 16.01.2014

 

 

„Müll-Sheriff“ als Projektberater

Mit Peter Postleb konnte das Projekt Skulptur Müll Skulptur als prominenten Projektberater den ehemaligen Leiter der Stabsstelle Sauberes Frankfurt gewinnen. Während der gesamten Dauer des „Stadtlabors“ werden Mitarbeiter des Parkreinigungsteams der FriedA – integrative drogenhilfe e.V. gemeinsam mit mir als Projektkünstlerin auf der Wiese vor der Friedberger Anlage 24 eine ständig wachsende Skulptur aus dem täglich in der Friedberger Anlage eingesammelten trockenen Müll realisieren. Auf Peter Postlebs Initiative hin haben wir inzwischen Materialien gesichtet, mit denen der Müll in Form gebracht und in eine Skulptur verwandelt werden kann.

Von den Frankfurtern liebevoll als „Müll-Sheriff“ bezeichnet: Peter Postleb, der das Projekt ‚Skulptur Müll Skulptur‘ mit Tat und Rat unterstützt.

Von den Frankfurtern liebevoll als „Müll-Sheriff“ bezeichnet: Peter Postleb, der das Projekt ‚Skulptur Müll Skulptur‘ mit Tat und Rat unterstützt

 

Wie lässt sich Papier in eine gute Form bringen? Expertengespräch zwischen Guntram Hinse von der FES und Müll-Consultant Postleb

Wie lässt sich Papier in eine gute Form bringen? Expertengespräch zwischen Guntram Hinse von der FES und Müll-Consultant Postleb

Fotos: Juvan